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Im Kreis von Innovationsexperten ist „Portfolio-Management“ in aller Munde. Neben einem formalen Innovationsprozess à la Stage-Gate® gilt es als DAS Instrument für systematisches Innovationsmanagement. Es gibt zahlreiche Bücher zum Thema sowie unterschiedlichste Softwarelösungen zur Automatisierung der Portfolio-Datenerfassung und -Auswertungen. Dabei kann man leicht den Überblick verlieren. Es stellt sich die Frage: Wozu das Ganze?

Wenn Portfolio-Management die Antwort ist, was war dann nochmal die Frage?

Unserer Erfahrung nach, ist gutes Innovations-Portfolio-Management der Schlüssel zur Lösung folgender praktischer Aufgabenstellungen:

1. Wie maximieren wir den Wert unseres Neuprodukt-Portfolios?
2. Wie stellen wir sicher, dass wir die richtigen Projekte machen, um unsere Innovationsstrategie zu realisieren?
3. Wie sorgen wir für eine gute Balance von Erfolgspotenzial und Risiken unserer Investitionen in Innovation?
4. Wie stellen wir sicher, dass nicht zu viele Projekte parallel laufen und wir Kapazitätsengpässe, Überlastungen und Verzögerungen produzieren?

 

Aber Achtung: Auf diese vier Fragen gibt es nicht DIE einfache Antwort, denn Innovations-Portfolio-Management muss wohl überlegt im Innovations-Management-System des Unternehmens eingebettet werden:

  • Fehlt ein unternehmensspezifisches Scoring-Modell, könnte es Schwierigkeiten bei der Priorisierung von Vorhaben und beim Aussortieren von wenig versprechenden Projekten geben. Doch jede Bewertung ist nur so gut, wie die ihr zugrunde liegenden Daten. Gemäß dem Grundsatz „garbage in – garbage out“ führen mangelhafte Entscheidungsgrundlagen und unpräzise Schätzungen der Eckdaten des Projekts (Kosten, möglicher Ertrag, Entwicklungszeit) das beste Scoring-Modell ad absurdum. Wie können wir sicherstellen, dass Projektbewertungen auf ausreichend guten und verlässlichen Informationen beruhen?
  • Ohne eine zielgerichtete Innovationsstrategie mangelt es an Orientierung bei der Bewertung neuer Ideen, und es fällt schwer, attraktive Projekte gegeneinander zu priorisieren. In unserem vorletzten Blogeintrag [»] haben wir das Instrument „Strategic Buckets“ näher beleuchtet. Es hilft z.B. bei der Entscheidung, welcher Anteil der Ressourcen in Produktverbesserungen, -erweiterungen und -modifikationen auf der einen Seite und in radikalere Innovationen oder Technologieentwicklungen auf der anderen Seite investiert werden soll. Die unmittelbar daraus abzuleitende Frage lautet: Welcher Anteil für welchen Bucket ist der Richtige?
  • Portfolio-Management kann auch daran scheitern, dass die Schnittstellen zu den Ideenfindungs-, Produkt- und Technologieentwicklungsprozessen nicht geklärt sind. Da sowohl Portfolio-Meetings als auch Gate-Meetings für ein Projekt entscheidungsrelevant sind, müssen sie in einem logischen Zusammenhang stehen. Sonst ist keine erfolgreiche Steuerung auf Multi-Projektebene möglich. Wie können wir aber bei vielen Projekten und unterschiedlichen Entscheidungsträgern ein systematisches und gleichzeitig pragmatisches Vorgehen sicherstellen?
  • Damit Innovations-Portfolio-Management das leisten kann, was es soll, braucht man ein funktionierendes Ressourcenmanagement. Das heißt, es ist klar: Wer arbeitet mit welcher Kapazität an welchen Projekten? Wie sind die Innovationsbudgets auf die laufenden Projekte verteilt? Wie wird die Ressourcensituation vor dem Hintergrund der laufenden und geplanten Projekte und unter Berücksichtigung des „Tagesgeschäftes“ voraussichtlich die nächsten x Monate aussehen?

Das alles klingt ganz schön kompliziert? Ist es auch! Aber was war dann nochmal die Frage?


 

Wenn eine Person auf diese Fragen gute Antworten hat, dann ist es Prof. Robert G. Cooper, einer der profundesten Kenner und Mitgestalter von strategischem Portfolio-Management. Noch mehr Fragen und insbesondere Antworten rund um das Portfolio-Management gibt es im Seminar Deciding your New Product Portfolio mit Prof. Cooper am 15./16. Oktober 2014 in Frankfurt. Dort erfahren Sie, worauf es bei der Definition einer erfolgsversprechenden Innovationsstrategie ankommt und welche Best Practices des Innovations-Portfolio-Managements sich bewährt haben. mehr Info »