Durch die Vielzahl an neuerer Innovationsmanagement-Literatur tun sich neue Möglichkeiten aber auch Spannungsfelder auf. Während Entrepreneurship-Ansätze erfrischende und vielversprechende Zugänge zu Innovationsvorhaben propagieren, scheinen klassische Management-Ansätze ihre Gültigkeit nach wie vor zu behalten. Wie sollen Innovationsverantwortliche und Projektteams mit diesen scheinbar oder tatsächlich widersprüchlichen Imperativen bezüglich State-of-the Art im Innovationsmanagement umgehen?

Die folgende Gegenüberstellung zeigt

  • beispielhafte Prinzipien klassischer Innovationsprozesse in traditioneller Management-Logik (links)
  • typische Haltungen aus Entrepreneurship-Ansätzen, wie z.B. Lean Startup, Effectuation oder Design Thinking (rechts).

Welche Orientierungen sollen nun in Innovationsprozessen gelten?

Wir schlagen vor, das „entweder – oder“ zu überwinden und zu akzeptieren, dass wir uns in Innovationsprojekten innerhalb von Spannungsfeldern bewegen, deren Endpunkte niemals ausschließlich wahr oder falsch sind, sondern je nach Situation hilfreich oder hinderlich sein können.

Manchmal liegt der Schlüssel im sowohl-als-auch: „Lass uns den Plan flexibel anpassen!“

Andere Male scheint keine der beiden Optionen zu passen: Kundenfeedback lautet, „Bloß nichts Ändern!“ Visionäre Ideen trauen wir uns daher nicht zu denken. Auf der Stelle treten bringt uns auch nicht voran.

Zum konstruktiven Umgang mit diesen Spannungsfeldern empfehlen wir, die eigenen (unbewussten) Prämissen zu verorten: Welche Herangehensweise würde ich für diese Aufgabe wählen? Warum? Was denkt das Team dazu? Was würde passieren, wenn wir genau das Gegenteil tun?

Auf diese Weise öffnen Sie sich für neue, überraschende, oft sehr einfache Lösungen.

Was denken Sie dazu? Wir laden herzlich zur Diskussion ein und freuen uns auf Kommentare.