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Kreativität kann man lernen! – Sagt wer??? …

Interview von Magdalena Rusch (Innovation Newbie) mit Peter Fürst (Innovationsexperte bei five is)

Magdalena: Peter, du begleitest seit über 15 Jahren kreative Prozesse und trainierst andere Menschen zum Thema Kreativität. Bist du also selbst ein kreativer Mensch?
Peter: Wenn du mich das vor 7 Jahren gefragt hättest, hätte ich dir mit Nein geantwortet. Ich bin ein sehr analytischer und rationaler Mensch. Die Logik ist mein Hauptverbündeter. Bereits in der Schule hat sich diese als hilfreich erwiesen, im Studium habe ich meine Veranlagungen mit den BWL-Spezialausrichtungen Controlling und Wirtschaftsinformatik weiter vertieft.

Magdalena:Wie konntest du dann Kreativprozesse begleiten?
Peter: Meine Rolle in diesen Prozessen hat sich vornehmlich um das Schaffen eines geeigneten Rahmens für Kreativität, sowie die „richtige“ Anwendung von Kreativitätsmethoden gedreht. Es ging darum, an den richtigen Stellen die richtigen Fragen stellen bzw. Impulse zu geben. Das Kreativsein habe ich damals komplett den Teilnehmern überlassen.

Magdalena: Was hat sich dann geändert? Und warum?
Peter: Ich habe in den Workshops angefangen neben der Moderation auch inhaltlich kreativ mitzumachen – zunächst nur für mich, dann auch offen im Dialog mit den Kreativteams. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass mir neben dem logischen Denken auch das laterale Denken zunehmend leichter gefallen ist – mir sogar richtig viel Spaß gemacht hat. Mit zunehmender Übung und dem entsprechenden Spaß an der Sache habe ich mich auch zunehmend mit dem Thema Kreativität beschäftigt und – zumindest für mich – eine Definition gefunden, was kreatives Denken bedeutet.

Magdalena: Was bedeutet kreatives Denken?
Peter: Diese Frage musste ja kommen … kreatives Denken im weitesten Sinn bedeutet für mich, einen „neuen“ Gedanken zu haben. Das „neu“ bezieht sich dabei zunächst mal nur auf mich selbst.
Bei dieser Definition hat sich dann meine Logik bei mir gemeldet und für sich beansprucht, eine wesentliche Quelle für neue Gedanken zu sein. Bis zu diesem Zeitpunkt war tief in mir verankert, dass kreatives Denken ausschließlich dieses „Rumspinnen“ bezeichnet hat.
Meine erste wichtige Erkenntnis war also, dass ich das kausale/lineare Denken ebenfalls als kreatives Denken anerkannt habe. Tatsächlich basieren viele Kreativitätsmethoden vornehmlich auf dem linearen Denken, z.B. Morphologischer Kasten, viele Methoden aus dem TRIZ-Methodenbaukasten, Bionik, etc.
Daneben gibt es das laterale Denken – also jenes Denken, das „um die Ecke“ oder als „sprunghaft“ wahrgenommen wird. Viele Kreativmethoden basieren darauf, wie z.B. DeBono’s Denkhüte, Reverse Brainstorming (Kopfstand). Auch die Brainstorming-Regeln von Osborne sind darauf ausgerichtet, das richtige Umfeld für freies, laterales Denken im Team zu schaffen. In den meisten mir bekannten Fällen, wird in Brainstormings jedoch vornehmlich linear gedacht – vielleicht ist dies der Grund für den inzwischen etwas angeknacksten Ruf dieser „Methode“.
Es gibt einige Kreativmethoden, die sich sowohl des linearen als auch des lateralen Denkens bedienen.

Magdalena: Inwieweit helfen diese Erkenntnisse im kreativen Prozess?
Peter: Kreativmethoden sollen einer Person oder einer Gruppe dabei helfen, Neues zu denken. Dabei wird durch die Methodik versucht, den Agierenden ein hilfreiches Umfeld zu schaffen und diese in die vorgesehene Art des Denkens zu lenken. Dies kann jedoch nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn der / die Anwender die Fähigkeit mitbringen in dieser Art zu denken. Wird versucht ausschließlich linear denkend, eine „laterale“ Aufgabenstellung zu lösen, ist die Wahrscheinlichkeit zu scheitern sehr groß.
Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch ausgezeichnet linear und lateral denken kann. Aufgrund eines sehr auf Logik ausgerichteten Schul- und Wirtschaftssystems haben wir sehr viel Übung im linearen Denken, während bei vielen von uns das laterale Denken eher kümmerlich ausgeprägt ist. Meiner Erfahrung nach ist dies aber lediglich eine Frage der Übung und nicht der Veranlagung. Beherrscht eine Person sowohl das lineare als auch das laterale Denken, können die Kreativitätsmethoden mit wesentlich höherer Effizienz genutzt werden bzw. werden ggf. gar nicht mehr benötigt.

Magdalena: Peter, du veranstaltest regelmäßig Trainings unter dem Titel „Neues Denken“, in denen es um eben angesprochene Inhalte geht. Was erwartet die Teilnehmer am 06. -07 Juni 2016 in Wien beim Training?
Peter: Zunächst geht es mal etwas konkreter um das Grundgerüst des kreativen Denkens und das Zusammenspiel von 4 identifizierten Denkausprägungen. Es geht dabei darum, den kreativen Prozess besser zu verstehen. Den Großteil des Trainings verbringen wir dann damit, die einzelnen Denkausprägungen besser kennen zu lernen und unser Gehirn darin zu trainieren. Die Teilnehmer erfahren, mit welchen Denkausprägungen sie sich leicht tun, und welche sie besser trainieren könnten und wie sie dies auch über das Training hinaus tun können.

Magdalena: Vielen Dank für das Gespräch!
Peter: Sehr gerne

Neues Denken!

Warum machen Kreativitätsmethoden nicht kreativ? Wie im Sport kommt es bei Kreativität nicht nur auf die richtige Technik an, sondern auch auf die Übung. In diesem Training lernen Sie Ihren „kreativen Muskel“ nachhaltig zu stärken!

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